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Mein „March of the Living” – Oranienburger Schüler nehmen als erste deutsche Delegation am Ged

Aktualisiert: 26. Jan. 2021

Für mich war der „March of the Living“ eine intensive Erfahrung mit nachwirkenden Eindrücke und Erlebnisse. Schwer in kurzen Schlagworten zu beschreiben. Im folgenden möchte ich deshalb die Seminarfahrt zur politischen Bildung im Rahmen meiner Erzieherausbildung euch näher bringen.

Wir, das sind einige Schüler und Lehrer des Georg-Mendheim-OSZ, haben vom 01.05. bis 03.05.2019 gemeinsam mit anderen Oranienburger Schülern von weiterführenden Schulen, mit dem Oranienburger Bürgermeister Alexander Laesicke, mit dem Vorsitzenden der Deutsch-Israelischen Gesellschaft Berlin und Brandenburg e.V. Jochen Feilcke (Link zu seinem Blog) und unserem Schulleiter Dieter Starke eine Fahrt nach Polen, Katowice unternommen. Zusammen mit der Organisation „MoRaH“ einem unabhängigen, gemeinnützigem Verein „March of Remembrance and Hope – Austria“ aus Österreich haben wir diese Reise begonnen. Dort haben wir uns die Konzentrationslager Auschwitz I und II und weitere Denkmäler angesehen. Wobei das Highlight die Teilnahmen am „Mach of the Living“ (Marsch der Lebenden) war, bei dem dieses Jahr erstmals deutsche Gruppen teilnehmen durften.

Eingangsschranke in Auschwitz 1 – „Arbeit macht frei“ alle Fotos: Johannes Püschel

Wir, die Schüler vom Georg-Mendheim-OSZ, haben dank Herrn Starke an der Fahrt nach Polen und dem „Mach of the Living“ teilnehmen können. Am 01.05.2019 in den frühen Morgenstunden machten wir uns auf den Weg nach Katowice, insgesamt waren wir 10 Stunden unterwegs. Unser erster Anhaltspunkt war das Museum in Auschwitz I, daraufhin nahmen wir an einer Führung teil. Es war sehr surreal an solch einem Ort jetzt so einfach lang zu laufen. Es war sehr bewegend dort entlang zu gehen, wo so viele Menschen unerträgliches Leid und grausame Schmerzen erleiden mussten bis hin zum Tod. Es ist sehr schwer das gesehene in Worte zu fassen und zu begreifen, wie so etwas geschehen konnte. Nach der Führung wurden wir in unser Hotel „Park Diament“ gefahren und haben den Tag mit einem gemeinsamen Abendessen und intensiven Gesprächen ausklingen lassen.

Baracken von Auschwitz 1

Am nächsten Tag haben wir uns nach dem Frühstück im Konferenzraum des Hotels getroffen, um an einem Workshop mit Itamar (Reisebusbegleiter) und dem restlichen Team von „MoRaH“ teil zu nehmen. Dabei thematisierten wir die Begriffe Judentum, Jüdin und Jude, in dem wir unsere Assoziationen zusammengetragen haben. Da Itamar Jude ist, konnte er uns andere Sichtweisen in der Diskussionsrunde nahe legen. Danach haben wir uns auf den Weg zur Gedenkveranstaltung „Mach of the living“ gemacht. Dort angekommen wurden wir von unserem Guide empfangen und bekamen einen Rucksack und eine blaue Jacke, die alle Teilnehmer erhalten haben und somit ein einheitliches Bild darstellten. Wir sind gegen 14 Uhr von Auschwitz I zum Lager Auschwitz II in gut einer Stunde die Strecke (ca. 3 km) gelaufen. Es war sehr berührend und bewegend diese Masse an Menschen zu sehen und ein Teil davon gewesen zu sein.

Schulpfarrer Christian Reich und Auszubildener Erzieher

Unser letzter Tag gestalte sich folgendermaßen. Um 9:30 Uhr fuhren wir nach Krakau zum KZ Plazów. Dort angekommen besichtigten wir mit unserer dortigen Reiseführerin das Gelände des Arbeitslagers. Das Besondere an dem Lager war die hüglige Landschaft auf der sich vorher ein großer jüdischer Friedhof befand und die Verbindung zum weltweit bekannten Film „Schindlers Liste“. Mit den Bussen ging es weiter in die Innenstadt nach Kasimierz, dem jüdischen Stadtteil von Krakow (Ghetto) und wir erkundeten einen Teil dieses Stadtteils eigenständig. Nach dem Mittagessen trafen wir uns mit unserer Reiseleiterin und besuchten eine jüdische Synagoge und den dazugehörigen Friedhof. Durch unsere Reiseleiterin erfuhren wir detaillierte Informationen, beispielsweise die klassische Rollenverteilung von Mann und Frau im Judentum. Von dort aus starteten wir die Stadtführung durch die Altstadt von Krakau, diese war sehr beeindruckend jedoch auch unerwartet. Krakau (2. größte Stadt Polens) ist eine bemerkenswert erhaltene und geschichtsträchtige polnische Stadt, die als ehemalige Hauptstadt auserwählt wurde und als Heimat der damaligen Könige diente. Abschließend versammelten wir uns am Ufer der Weichsel, um uns von unseren Begleitern zu verabschieden und unsere Dankbarkeit auszudrücken. Dann traten wir die lange Heimreise nach Oranienburg an.

Schüler und Schülerinnen sowie Lehrer und Sozialpädagogen des Georg-Mendheim-Oberstufenzentrums in Auschwitz-Birkenau

Allen Schülern können wir nur empfehlen, wenn es in Zukunft ebenfalls möglich ist, an solch einer Reise teil zu nehmen. Wir wünschen allen Reiseteilnehmern, dass sie die Erlebnissen und Erinnerungen bewahren und für die Zukunft handeln. Wir erzählen von unserer aufregenden Reise und lassen so andere an unseren Erfahrungen teilhaben. So erinnern wir an das Geschehene und wollen dadurch zu mehr Menschlichkeit, Toleranz und Zivilcourage anregen, denn so lernen wir aus Zeitgeschichte und gedenken der Opfer der Shoah. Wir sind dankbar dafür, dass wir dabei sein durften. Wir bedanken uns bei der Stadt Oranienburg und dem Bürgermeister, bei Jochen Feilcke, bei allen Förderern und Unterstützern dieser Reise, bei „MoRaH“ und deren Guides. (Michelle Marie Herzberg/ Constantin Ney/ Constanze Schuldig, Abteilung 3 Erzieherausbildung 2. LJ.)


Offizielle Ausstrahlung vom March of the Living 2019

Weitere Quellen: Artikel der Märkischen Allgemeinen Zeitung

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