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Fachveranstaltung „Fetales Alkoholsyndrom“ im Bildungszentrum

Am 11. September 2019 fand im Oranienburger Kreistagssaal die Fachveranstaltung „Fetales Alkoholsyndrom- Herausforderungen für die Praxis und Ansätze für die Prävention“ statt.

Dank der Organisation unserer Lehrerinnen, Frau Trawny-Röhr und Frau Wartenberg, konnten die Abschlussjahrgänge der Erzieherklassen unserer Schule an diesem Fachtag teilnehmen. Auch in allen anderen Klassen des Fachbereichs Sozialwesen bestand großes Interesse, allerdings war die Teilnehmerzahl begrenzt, sodass es nicht möglich war, die Fachveranstaltung mit der gesamten Schule zu besuchen.

Im Rahmen des Wahlpflichtunterrichts der Erzieher wurde das Fetale Alkoholsyndrom thematisiert und im Anschluss verschiedene Projekte rund um das Thema entwickelt. Im Zuge dessen entstand die Idee, einen schulinternen „Fachtag“ ins Leben zu rufen, damit der gesamte Fachbereich die Möglichkeit hatte, sich über das Thema FASD zu informieren und einen enormen Wissenszuwachs zu erlangen. Auch die Abschlussjahrgänge der Sozialassistenten beteiligten sich am Fachtag und erarbeiteten zusätzliche Projekte.

Die Ergebnisse waren sehr vielseitig und konnten somit am 10. September 2019 in der Aula des Georg- Mendheim- Oberstufenzentrums nicht nur begutachtet, sondern zum Teil auch angefasst oder ausprobiert werden.

Um einen kleinen Einblick in unsere Arbeit zu gewähren, werden nachfolgend einige Projekte in einem virtuellen Rundgang kurz beschrieben.

Heutzutage nimmt die Medienkompetenz einen enormen Stellenwert ein, weshalb sich zwei Gruppen für Aufklärungsvideos entschieden haben. Der Schwerpunkt lag hier auf der Prävention und dem Umgang im pädagogischen Alltag.

Die Gruppe, die sich mit der Prävention beschäftigte, entschied sich für eine Aufklärungskampagne, welche in einem Rollenspiel auf der Bühne präsentiert wurde. Es wurde ein Aufklärungsspot gezeigt, welchen die Gruppe eigenständig produziert hat. Die geschilderte Situation zeigte eine junge Frau, die während der Schwangerschaft Alkohol konsumierte. Der Spot wurde schlagartig durch eine Szene unterbrochen, in der die möglichen Konsequenzen des Konsums dargestellt wurden. Anschließend gab es eine Interaktion mit dem Publikum durch Mentimeter. –

Bei dem Video zum Umgang im pädagogischen Alltag orientierte sich die Gruppe an dem Format „explainity©“. Hierbei handelt es sich um ein Aufklärungsvideo, bei dem ein Thema bildlich aufgegriffen wird. Entstanden ist ein knapp sieben minütiges Video, welches den pädagogischen Fachkräften anschaulich und schnell wichtige Tipps zum Umgang mit Kindern mit FAS liefert. Dies geschieht mit Hilfe von zwei Hauptfiguren,- einer Lehrerin und einem Kind mit FAS,- die von ihrem Leben und ihren Erfahrungen berichten und dem Zuschauer einen Einblick in ihren Alltag gewähren. Ziel war es, pädagogischem Personal Handlungsalternativen aufzuweisen, wie sie mit betroffenen Schülern im Alltag umgehen können.

Dieses Video ist unter folgenden Link zu finden:


Eine weitere Gruppe wollte darauf aufmerksam machen, wie sich ein Baby im Mutterleib fühlen könnte und dass es nach der Geburt „betrunken“ ist. Um zu verdeutlichen, welchen Einfluss Alkohol auf die Motorik und die Sinneswahrnehmung hat, wurde ein Parcours mit verschiedenen Schwierigkeitsstufen erstellt, welcher mit einer Promille-Brille durchlaufen werden musste. Mit Hilfe eines Plakates wurden allgemeine Informationen zur Auswirkung von Alkohol auf den Körper dargestellt, aber auch verdeutlicht, was Alkohol für eine Schwangere und ihr Baby bedeutet.

Nach dem Parcours ging es in eine kurze Reflexionsrunde, in der besprochen wurde, wie die Teilnehmer sich gefühlt haben und was ihnen besonders schwerfiel.

Auch auf die typischen Merkmale eines FASD-Neugeborenen ist eine Gruppe näher eingegangen. Hierfür wurde die FASD- Puppe „Fasi“ mit einer „gesunden“ Puppe verglichen. Das Ziel der Gruppe war es, auf die Merkmale aufmerksam zu machen und diese zu verdeutlichen. Die Teilnehmer des Fachtages konnten beide Puppen berühren, auf den Arm nehmen und die Gewichtsunterschiede und Körpermerkmale deutlich fühlen. Zur weiteren Visualisierung und zur Sensibilisierung wurde ein Plakat angefertigt, welches den Querschnitt einer schwangeren Frau zeigte. Es wurde deutlich, wie der Alkohol ungefiltert über den Blutkreislauf zum Ungeborenen gelangt. Viele Teilnehmer waren erschrocken, was Alkoholkonsum in der Schwangerschaft bei einem Ungeborenen anrichten kann.

Ein weiteres Projekt war „Leben mit FASD“. Hier ging es vor Allem um einen Erfahrungsaustausch. Die Gruppe berichtete über einen Betroffenen und dessen mit Schwierigkeiten behafteten Alltag. Ziel war es, einen realistischen Einblick in das Leben Betroffener zu bekommen und die Perspektiven aufzuzeigen. In diesen intensiven Gesprächsrunden wurde tiefgreifend über das Leben der Menschen mit FASD, besonders im Jugend- und Erwachsenenalter, gesprochen. Um das Gefühl von Gedächtnislücken darzustellen, verwendete die Gruppe ein Memory, welches nach jedem Aufdecken wieder neu vermischt wurde. So wurde verdeutlicht, wie sich Menschen mit FASD fühlen.

Des Weiteren waren zwei Ausstellungsstücke und eine Collage auf dem Fachtag zu besichtigen.

Bei einem Ausstellungsstück handelte es sich um einen Schaukasten mit dem Titel „Gefangen im Körper der Mutter“. Dieser spiegelte einen Dialog zwischen einem gesunden und einem an FASD erkrankten Baby wieder.

Das andere Ausstellungsstück stellte ein Baby dar, welches über die Nabelschnur, anstatt mit der Mutter, mit Alkoholflaschen verbunden war. Das Projekt trug den Titel „Ausgeliefert“ und sollte eine bewusste Provokation darstellen.

Die Collage „DU ENTSCHEIDEST“ zeigte einen Fötus in der Gebärmutter, welcher in eine dunkle und eine helle Seite geteilt war. Die dunkle Seite spiegelte die negativen Auswirkungen des Alkoholkonsums wider. Die Absicht dahinter war, sich kritisch mit dem Thema auseinanderzusetzen und verantwortungsvoll mit neuem Leben umzugehen.

Die Resonanz aller Schüler und Lehrer des Fachbereiches Sozialwesen war sehr positiv, sodass ein erneuter schulinterner Fachtag bereits in Planung ist. Insgesamt war das Projekt zum fetalen Alkoholsyndrom sowohl für alle Aussteller, als auch für die Besucher sehr gewinnbringend, da wir vorhandenes Wissen vertieft und neues Wissen angeeignet haben. Wir konnten miteinander und voneinander lernen und haben dabei die Ernsthaftigkeit des Themas, aber auch den Spaß, nicht aus den Augen verloren.

Unsere Doreen Trawny-Röhr

Mitinitiatorin Katja Wartenberg

Wir hoffen, dass wir mit unserem Projekt zukünftigen Eltern „die Augen öffnen“ und zum Nachdenken anregen konnten.

Dieser Artikel ist eine Gemeinschaftsarbeit der Auszubildenden des 17er Jahrgang.

 
 
 

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